Flurin Schmid
ist Präsident des neu gegündeten Vereins IG Vernünftige Thursanierung Wattwil.
Denise B. Frei Lehmann aus Rapperswil-Jona beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der Zahlensymbolik.
An unserer Erde und an deren Bewohnenden wird grad arg gerüttelt, sei es ausgelöst durch Naturkatastrophen oder politische Unruhen. Zukunftsängste machen sich breit und natürlich möchten wir alle gerne wissen, wie es im neuen Jahr weiter geht. Denise B. Frei Lehmann aus Rapperswil-Jona beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der Zahlensymbolik. Die Autorin über ihr neustes Werk, das Jahr 2025 und was sich hinter der Zahl 7 verbirgt.
Bei Übergängen in ein neues Jahr hört man oft: «Die Zukunft steht in den Sternen». In Ihrem Fall als Numerologin Denise Frei Lehmann: «Steht die Zukunftin den Zahlen?»
Weder Astrologie noch Numerologie taugen dazu, um die Zukunft vorauszusagen. Dabei geht es lediglich um das Erkennen von Tendenzen. Es ist geraten, als «Suchende» immer schön auf dem Teppich zu bleiben und sich nicht zu sehr in Zukunftsvisionen irgendwelcher Systeme zu verlieren.
Um was geht es in der Zahlensymbolik? Möchten Sie uns darüber etwas mehr verraten?
Wie bereits der deutsche Arzt undErfinder der Anästhesie, Carl Ludwig Schleich (1859 – 1922) richtig erkannt hatte, sind «Symbole» über die Sprache fortgebildete, geistige Verständigungsmittel. Über die Sprache sind wir in der Lage, uns zu verständigen. Symbole sind in ihrer Deutungshoheit nicht immer sofort entschlüsselbar, sondern bedürfen besonderer Kenntnisse. Eine Art Geheimsprache könnte man meinen.
Wann wurde die Zahlensymbolik das erste Mal in der Zeitgeschichte erwähnt?
In jeder Kultur existierten über die letzten Tausenden von Jahren Symbolsprachen. Zum Beispiel, um Wissen zu verschlüsseln und so vor einer breiten Öffentlichkeit zu schützen. Die Zahlen als eine Art Symbolsprache findet man in Heiligen Schriften. Zum Beispiel im Alten und Neuen Testament. Jüdische Gelehrte beschäftigen sich seit Hunderten, wenn nicht Tausenden vonJahren mit der Kabbala, einem Weisheitssystem, das in seiner ganzen Tiefe über Generationen hinweg in hebräischer Sprache weitergegeben wird.
Die 7 ist die meist genannte Zahl in der Bibel – man sagt, 770-mal werde sie erwähnt. Zum Beispiel die sieben Plagen, die sieben fetten und sieben mageren Jahre. Die sieben Farben des Regenbogens, die sieben räumlichen Sphären: Norden, Süden, Osten, Westen, unten, oben und der Ort, an dem man steht. Dann die sieben Tage der Woche,resultierend aus der Schöpfungsgeschichte. Auch in Märchen spielt die Sieben eine tragende Rolle, wie die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen. Oder wäre treffender, hinter den «sieben Churfirsten» im Toggenburg? Wobei es da zu Diskussionen kommen könnte, wo genau jetzt «hinten» ist: Ist es die Walensee-Seite oder Toggenburg-Seite?
Welche sieben Berge sind im Märchen der Gebrüder Grimm gemeint?
Mit den «sieben Bergen» ist das südöstlich von Bonn (D) gelegene Siebengebirge mit seinen sieben markantesten Berggipfeln gemeint. Einer davon ist der legendäre Drachenfelsen. Natürlich sind jene Gipfel nicht mit den einmalig markanten Berggipfeln der Churfirsten zu vergleichen. Weiter werden in den Märchen der Gebrüder Grimm die sieben Geisslein oder die sieben Raben genannt. Sieben, die Zahl der Vollkommenheit mit Blick auf die Schöpfungsgeschichte. Der Prüfungen, die einem im Leben begegnen, bis hin zur Vollkommenheit oder eben Happy End in den Märchen.
Und wie wird die Zahlensymbolik im Alltag angewendet?
Die Numerologie, so wie wir sie heute kennen, wurde wahrscheinlich einst aus der Kabbala abgeleitet. Dabei spielt das Geburtsdatum eines jeden Menschen eine grosse Rolle. Daraus ist die Persönlichkeitszahl, Seelenzahl und damit verbunden, persönliche Begabungen bis hin zur Lebensaufgabe zu erkennen. Auch Blockaden können erkannt werden, warum jemand seiner Lebensaufgabe nicht Folge leisten kann. In meinem Buch gehe ich vor allem auf die Persönlichkeits-, Lebenszahl und kurz auf die Tendenzen der Partnerschafts- und Jahreszahl ein. Schlussendlich lasse ich dann die Zahlen selber sprechen.
Ja genau, denn aus meiner Sicht sind zu viele Numerologie-Bücher zu rational aufgebaut, die dem Zahlensymbolik Interessierten rasch zu kompliziert erscheinen. Man legt das Buch weg, ohne es fertig gelesen zu haben. Ich habe versucht, ein Gegengewicht zu schaffen, in dem ich die Zahlen 1 – 9 (0) selber zu Wort kommen lasse. Es ist von zentraler Bedeutung, dass man den Charakter der einstelligen Zahlen kennt, will man die Numerologie verstehen. Dies, weil das ganze mehrstellige Zahlensystem auf diesen aufgebaut ist. Die 0 dient als Verstärker.
Man muss bei der Jahreszahl unterscheiden zwischen allgemeiner und individueller. Die einstellige Jahreszahl ist im Jahr 2025 die 9. Am 31.12.2025 geht ein Zyklus zu Ende, weil alle 9 Jahre mit der 1 ein neuer beginnt, somit Anfang 2026. Ab dann durchlaufen wir von neuem jährlich die Zahlenqualitäten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9. Von Interesse sind dabei auch die zweistelligen Zahlen, die zur einstelligen führen.
Im Jahr 2024 spielte die 8 (Gerechtigkeit, Gleichgewicht) als Jahreszahl eine Rolle, deren Energie uns aufgezeigte, dass wenn etwas aus dem Gleichgewicht fällt, dieses wieder herzustellen ist. Was mit Sicht auf all die Kriege Sinn macht. Doch auch in einzelnen westlichen Ländern fiel einiges aus dem Gleichgewicht. Vor allem die Politik ist gefordert, das Gleichgewicht im Laufe des 2025 wieder herzustellen. Vieles muss neu überdacht werden – und dafür bietet sich das kommende 9er Jahr ohne weiteres an. 9, die Zahl der Rückschau, um Fehler zu erkennen und diese zu beheben. Oder um dankbar zu sein für Segnungen, die man erhalten hat und die sich lohnen zu teilen. Wir befinden uns in einem Wertewandel in kaum dagewesenem Ausmass.
Das heisst genau?
Numerologisch gesehen bin ich fürs neue Jahr zuversichtlich, dass sich vieles besser entwickeln wird, als im Moment angenommen. Denn grad Politikern und ihren Parteien dürfte im neuen Jahr bewusst werden: «Alte, egogesteuerte Rezepte funktionieren nicht mehr – da müssen neue her, die allen dienen.»
Und was bringt das Jahr 2025 jedem Einzelnen?
Persönliche Jahreszahlen errechnet man ab dem persönlichen Geburtstagsdatum von Jahr zu Jahr. Hier nun darauf einzugehen, führt leider zu weit. Ein Beispiel: Wenn jemand am 1.1.2000 Geburtstag hat, ist die Seelenzahl 22 = 4. Am 1.1.2025 feiert die Person ihren 25. Geburtstag. Zusammengezählt ergeben Seelenzahl (22 = 4) und Alter (25 = 7) die Jahreszahl. In diesem Fall ergibt die Jahreszahl fürs 2025 die 2 (4+7 = 11 somit 1+1 = 2).
Das tönt ziemlich herausfordernd mit der Rechnerei.
Am Anfang lohnt es sich zur Sicherheit, einen Taschenrechner zur Hand zu haben. Vor 30 Jahren kam ich lediglich per Zufall während Ferien im Schwarzwald mit der Numerologie in Berührung. Zuerst war ich sehr skeptisch. Später änderte sich meine Sichtweise und ich war fasziniert, was die Zahlen alles an Weisheiten in sich bergen. Fortan begleitete mich die Zahlensymbolik über Jahrzehnte erfolgreich in der Personalrekrutierung oder im persönlichen Lebens- und Berufscoaching.
Was darf man erwarten, wenn man Ihr Buch liest?
Man erfährt auf ungewöhnliche Weise mehr über sich und auch Dritte, was grad im Zusammenleben oder in der Zusammenarbeit von Vorteil sein kann. Auch Konflikte können erkannt und besser gelöst werden. Oder man kommt zur Erkenntnis, dass es besser ist, Menschen und
Situationen loszulassen, statt sich in ihnen zu «verbeissen». Man kann andere nicht ändern, nur sich selber.
Die Toggenburger und See & Gaster Zeitung erschien am 14.1.2005 zum ersten Mal und feiert nun ihr zwanzigjähriges Bestehen.
Zusammengezählt ergibt das Gründungsdatum die 31 = 4. An der 31 ist erkennbar, dass es immer wieder mal zu Machtkämpfen kam über die Ausrichtung. Einzelne Personen bewegten das Geschehen, doch nicht alle Betroffenen waren damit einverstanden und gaben auf ihre Weise Gegensteuer. Und trotzdem hatte die Zeitung Bestand und konnte Erfolge verbuchen.
Letzte Frage: Und wie sieht es ab dem Jubiläumstag, also dem 14.1.2025 aus?
Zusammengezählt kommen wir auf die 33 = 6. Ab dann kommt mehr Dynamik und Herzblut in die Geschicke der ToZ. Ein neues, zeitgemässes Konzept könnte dem Alten Platz machen, das fortan Jung und Alt begeistert. Zum Beispiel mit einer neuen Rubrik: Toggenburgerinnen und Toggenburger aller Altersklassen kommen zu Wort und erzählen aus ihrem Berufsleben, aus ihren Reiseabenteuern, aus ihren Hobbys etc. «Eine Zeitung für die Bevölkerung – mitgestaltet durch die Menschen aus der Region.»
⋌Interview: Martina Heinrich
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