Werner Brunner
ist mit seinen Pontonierfreunden bereit für den Olma-Umzug
Schwertransporte über 18 Tonnen dürfen die Letzibrücke seit langem nicht mehr passieren.
Drei Jahre lang Sperrung und Umwege sind genug: Die SVP Bütschwil-Ganterschwil verlangt von den Verantwortlichen eine schnelle Lösung, damit der Verkehr zwischen Ganterschwil und Lütisburg wieder ohne Einschränkungen rollt.
Region Seit dem Frühjahr 2021 ist die Letzibrücke zwischen Ganterschwil und Lütisburg für Fahrzeuge über 18 Tonnen gesperrt. Zusätzlich gilt für Lastwagen ein Mindestabstand von 50 Metern. Das reicht, meint die SVP Bütschwil-Ganterschwil. Sie fordert die Gemeinderäte von Bütschwil-Ganterschwil und Lütisburg auf, die Letzibrücke jetzt rasch zu sanieren, heisst es in einer Medienmitteilung. Die Letzibrücke überquert den Necker und ist eine wichtige Strassenverbindung im unteren Toggenburg. Seit Jahrhunderten verbindet sie auch die Region Wil und das Fürstenland mit dem Neckertal. Eine weitere Verzögerung der Sanierung und Verstärkung bringe zahlreiche Nachteile, so die Ortspartei. Durch die Sperrung müssen Transporte mit einem Gewicht über 18 Tonnen eine Zusatzschlaufe via neue Thurbrücke–Lütisburg Station–Bütsch- wil-Engi–Lochermoosbrücke–Ganterschwil in Kauf nehmen. Die direkte Verbindung wäre um anderthalb Kilometer kürzer. Noch um einiges weiter ist der Weg von Flawil ins Neckertal über Lütisburg Station und Bütschwil-Engi, das sind 5,3 Kilometer mehr. Längere Wege heisst aufseiten der Unternehmen auch mehr Zeitaufwand und höhere Kosten. Darum sei der heutige Zustand mit Gewichtsbeschränkung nicht länger zumutbar, findet die SVP Bütschwil-Ganterschwil. Es soll durch eine Sanierung wieder der ehemalige Zustand mit einer unbeschränkten Durchfahrt hergestellt werden, fordern die Parteiverantwortlichen.
Der Umweg über Lütisburg Station und Bütschwil-Engi bringe auch eine höhere Umweltbelastung durch mehr Luftverschmutzung und Reifenabrieb, findet die SVP. Durch die gesperrte Letzibrücke sei die Hauptstrasse 16 im unteren Toggenburg ein Nadelöhr geworden. Aufgrund der Brückensituation kann Ganterschwil nicht mehr mit dem Nachtbus angefahren werden. Die Gelenkbusse der Buslinie Lichtensteig-Wattwil-Ebnat-Kappel sind einfach zu schwer. «Dies zum Nachteil der Jugendlichen und Veranstalter in der Region», schreiben die Verantwortlichen der SVP-Bütschwil-Ganterschwil. Ihrer Meinung nach leide darunter die Attraktivität des Dorfes Ganterschwil. Auch sei die gesperrte Brücke ein Nachteil für die Sicherheit der Schüler in Ganterschwil. Der Umweg über Lütisburg Station und Bütschwil-Engi führe schliesslich direkt vor dem Schulhaus Ganterschwil vorbei. pd
Eine Sanierung kostet gemäss Gutachten rund 3,7 Millionen Franken. Ein finanzieller Vorteil gegenüber einem Neubau von 12,7 Millionen Franken. Die SVP hält es für sinnvoll, dass bei der Instandsetzung der heutigen Letzibrücke das einseitige Trottoir flussaufwärts auf 1,6 Metern verbreitert wird. So könne die Sicherheit für Fussgänger erhöht und der Winterdienst neu maschinell erledigt werden. Die heutige Breite der Fahrbahn bliebe damit bestehen. Der Kanton würde zwar Beiträge an eine Brückensanierung zahlen, aber nur dann, wenn der gesamte Fuss- und Radweg zwischen den Dörfern Lütisburg und Ganterschwil neu gebaut wird. Dies sei aber aus Sicht der SVP nicht notwendig. Erstens geben es die Fuss- und Radwegverbindung zwischen Ganterschwil und Lütisburg über mehrere Hundert Meter Trottoir und den Feldweg (Bötschberg) bereits. Zweitens sei der Ausbau des Fuss- und Radweges für die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil teurer als die Beiträge, welche sie vom Kanton für die Brückensanierung bekommen würden. Und drittens sei mit einer Fuss- und Radwegverbindung enormer Verlust von wertvollem Landwirtschaftsland verbunden.
Das weitere Vorgehen liegt in den Händen der jeweiligen Gemeinderäte von Bütschwil-Ganterschwil und Lütisburg. Drei Varianten sind möglich: Die in Kraft getretene Lastbeschränkung bis auf weiteres anzuwenden, eine kostengünstige Instandsetzung oder ein teurer Neubau. Die SVP regt an, dass der Gemeinderat Bütschwil-Ganterschwil, allenfalls in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Räten von Lütisburg, an der Bürgerversammlung vom 21. März über den Stand des Projektes und das weitere Vorgehen informiert. Drei Jahre Umweg durchs untere Toggenburg sind genug, findet die SVP. ⋌pd/hem
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