Peter Sauber
eine Legende des Schweizer und internationalen Motorsports zu Gast auf dem Hemberg.
Markus Windirsch, Präsident Zeitgut Toggenburg, Ursula Keller, 500. Einzelmitglied und Geschäftsführerin Nicole Fräulin (von links).
Nach ihrer Pensionierung will die Kauffrau der Gesellschaft soziale Zeit widmen und stellt sich als Zeit-Gebende der Genossenschaft Zeitgut Toggenburg zur Verfügung.
Toggenburg Dass sie als 500. Einzelmitglied begrüsst wurde, hat Ursula Keller aus Gähwil überrascht, aber auch gefreut. Sie ist von der Idee, Menschen die Zeit brauchen und solche, die Zeit geben zusammen zu bringen, begeistert. «Ich habe mich schon länger mit dem Vorhaben befasst, einen Freiwilligenkurs gemacht und dann recherchiert, wo ich mich einbringen kann,» erklärt sie ihre Motivation. Dass innerhalb von Zeitgut-Gebende sich für später eine Zeitgutschrift erwerben können und die klare Freiwilligkeit des Engagements hat sie überzeugt. Als Pensionistin könne sie nun der Gesellschaft etwas zurückgeben. «Insbesondere weil es mir im Leben gut geht, möchte ich mich auch für andere Menschen engagieren. Ich pflege sehr gerne Kontakte und interessiere mich auch für die Lebensgeschichten der älteren Generation,» ist beim Gespräch mit dem Neumitglied zu erfahren. Ursula Keller ist gespannt, welches Engagement ihr innerhalb der Genossenschaft vorgeschlagen wird. Dafür zuständig sind die Koordinatoren und Koordinatorinnen in den jeweiligen Gemeinden, welche Zeit-Gebende und Zeit-Nehmende zusammenbringen.
Für Markus Windirsch, Präsident von Zeitgut Toggenburg liegt die Stärke der Genossenschaft in der Organisation der Freiwilligenarbeit. «Wer bei uns ist, darf sich nach seinen Vorstellungen engagieren, es ist aber nie ein Müssen.» Einig sind sich Ursula Keller und Markus Windirsch, dass die Alterung der Gesellschaft nach Engagements, welche die Freiwilligen von Zeitgut leisten, verlangt. «Wenn eine betagte Person dank unserer Unterstützung – weil jemand da ist, der sie zum Arzt begleitet oder einkaufen geht– länger und selbstbestimmter in den eigenen vier Wänden leben kann, spart die Allgemeinheit viel Geld», so die Erfahrung der Zeitgut-Verantwortlichen.
Auch später Hilfe annehmen, wenn eine Zeit-Gebende oder ein Zeit-Gebender sich Stunden gutschreiben lassen kann, sei wesentlich einfacher, so ein weiteres Argument für das Mitmachen bei Zeitgut. Für Ursula Keller steht aktuell nicht die zukünftigen Zeitguthaben, sondern ihr soziales Engagement im Mittelpunkt. «Vielleicht fällt es auch Menschen in unserem Dorf leichter, eine organisierte und begleitete Hilfe anzunehmen,» so ihre Hoffnung.
Weil Zeitgut Toggenburg seit der Gründung kontinuierlich gewachsen ist und auch vermehrt Tandems, das sind Zeit-Gebende und Zeit-Nehmende zusammenbringt, benötigte die Genossenschaft Unterstützung durch eine Geschäftsführerin. Seit 1. Juli ist Nicole Fräulin aus Gähwil mit an Bord. Die diplomierte Pflegefachfrau arbeitet als Qualitätsbeauftrage mit einem Teilpensum im Seniorenzentrum Bütschwil. Das Engagement von Zeitgut Toggenburg lernte sie bei ihrer beruflichen Tätigkeit kennen und findet, dass sie durch die zusätzliche Tätigkeit nun mehrere Bereiche, die ihr am Herzen liegen, vereinen kann.
Mit einem vorläufigen Pensum von 20 Prozent kann Nicole Fräulin die Verantwortlichen von den administrativen und operativen Aufgaben entlasten, steht aber auch hinter der Idee der Genossenschaft Zeitgut Toggenburg. «Nur wenn mehrere Netzwerke gemeinsam tätig sind, können wir Brücken schlagen und dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft die demografische Entwicklung bewältigen kann.» ⋌pd
Lade Fotos..