Werner Brunner
ist mit seinen Pontonierfreunden bereit für den Olma-Umzug
Hans Jörg Fehle ist evangelischer Theologe und seit vielen Jahren als geistlicher Begleiter unterwwegs.
Der Tod gehört zum Leben – den Gedanken schieben viele weit weg. Besonders dann, wenn sie noch mitten im Leben stehen. Und trotzdem ist es ein Thema, mit dem man sich befassen muss. Und wer sich damit beschäftigt, kann darauf stossen, was für ihn, für sie im Leben wirklich zählt; was für einen persönlich gutes Leben ist.
Wattwil Die Seelsorgeeinheit Neutoggenburg, die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg, die Hospizgruppe Toggenburg-Neckertal und Palliative Ostschweiz-Forum Toggenburg, haben sich des Themas angenommen. Sie gestalten gemeinsam eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel «Bis zuletzt leben können». In diesem Rahmen startet im März ein nächstes Teil-Projekt, das sich über vier Wochen erstreckt. Im Mittelpunkt stehen kurze tägliche Impulse, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer je für sich bedenken. Angesprochen fühlen sollen sich Interessierte, die Zeit haben; aber auch Personen, die keine Zeit haben. «Es geht darum, die Form zu finden, die mir in meinem gegenwärtigen Alltag erlaubt, mich mit der Fülle des Lebens, mit dem Leben und Sterben auseinanderzusetzen», sagt Hans Jörg Fehle. Er ist einer der Organisatoren des Projekts «Fülle des Lebens». Fehle, bis 2004 reformierter Gemeindepfarrer in Krinau, ist seitdem freischaffend als geistlicher Begleiter tätig. Das Rüstzeug dafür holte sich der inzwischen 71-Jährige bei katholischen Institutionen in Deutschland.
Der tägliche Impuls kommt aus der biblischen Tradition. Aber er will den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nichts vorschreiben. Er will sie in die Auseinandersetzung führen und persönlichen Erfahrungen und Klärungen ermöglichen. Jeweils am Montag sind alle Interessierten zu einem wöchentlichen Treffen eingeladen. Dieses soll dem Erfahrungsaustausch dienen – mit grossem Respekt jedes einzelnen vor dem persönlichen Weg des anderen. «Weil wir in den grossen Fragen um die «Fülle des Lebens», um Sterben und Tod nie an ein Ende kommen, ist es gut, sich immer wieder einmal auf den Weg zu machen und das Feld zu erkunden», so Fehle. «So kann sich zeigen was für uns Leben in Fülle ist und bleibt, auch wenn wir sterblich sind und der Tod uns zusetzen kann.»
Angesprochen fühlen soll sich jede und jeder, jung und alt, gebunden oder konfessionslos. «Nach der Fasnacht passe das Thema in den Kirchen gut zur Fasten-, zur Passionszeit», so Fehle. «Aber auch tragische Todesfälle in der Region und die aktuelle Weltlage mit Kriegen, Terror und Krankheiten bringen uns die Fragen nahe: Was ist das Leben? Was macht das Leben aus? Was bleibt im Tod? Wo stehe ich im Leben? Wofür (ver)brauche ich mein Leben? Wofür gebe ich es hin?» Manchmal sei man durch die verschiedenen Herausforderungen im Alltag zugedeckt. Aber die Grundfragen des Lebens kommen wieder. Sich ihnen je für sich und allein, aber auch gemeinsam in einem solchen Projekt stellen zu können, sei eine Chance. Vor der Veranstaltungsreihe vom 3. – 31. März findet ein Informationsabend am Montag, dem 5. Februar, statt. «Dazu sind alle herzlich willkommen», lädt Hans Jörg Fehle abschliessend ein.
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