Markus Wortmann
setzt sich für das Landschaftskonzept Neckertal ein.
Am Donnerstag, 7. September um 07.30 Uhr trafen sich die Mitglieder des Männerchors Schänis-Benken auf dem schönen Rathausplatz in Schänis zur Partnerreise.
Die Männerchorreise 2023, mit Partner und Partnerin ist in der Vorbereitung schon von kleinen Problemen verfolgt. Nach einer sehr engen Kampfwahl um die Reiseleitung, geht als strahlender Sieger unser lieber Kassier hervor. Das geplante Wochenende vom 9. Und 10. September für die Reise muss verschoben werden auf den 7. und 8. September, da einfach kein Hotel mit genügend freien Zimmern zur Verfügung stand. Leider mussten wir auch ohne unsere Chorleiterin Alma Ganz (ihr wurde kurzfristig der Urlaub gestrichen) die Reise in Angriff nehmen.
Nichtsdestotrotz starteten wir pünktlich um 07.30 Uhr bei sogenanntem Bilderbuchwetter unseren Ausflug. In einem wunderschönen grossen Car mit unserem Chauffeur Angelo und unserer Hostess Tanja in Richtung Hirzel-Luzern-Kägiswil. Im selben genannten, machten wir einen wunderschönen (befürchte dieses Wort wird in diesem Beitrag noch mehrmals gebraucht) Kaffeehalt mit feinen Gipfeli. Sie waren so fein, dass Sänger und Nicht-Sänger sich ein zweites gönnten. Pünktlich nahmen wir nach dieser willkommenen Stärkung die Fahrt wieder auf, Richtung Sarnen an geschichtsträchtigen Militärflugplätzen vorbei, über den Brünig, und wieder hinunter, so quasi eine Berg- und Talfahrt. Habe ich schon erwähnt, dass Petrus uns wunderschönes Wetter beschert hatte?
Nach Meiringen kraxelte unser Luxuscar über den nächsten Pass, nämlich den wunderschönen Grimsel. Auf der Passhöhe hatten wir eine wunderschöne Aussicht über die Stauseen und viele Berge, die ich jetzt nicht namentlich erwähnen möchte, weil der Bericht sonst eventuell zu lang werden könnte. Weiter ging die Berg- und Talfahrt hinunter nach Gletsch das ganze Oberwallis hinunter an der wunderschönen und nostalgischen Dampfbahn-Furkastrecke entlang, es dauerte nicht lang, da grüsste uns, wie kann es anders sein, das wunderschöne Walliser Weisshorn. Vorbei an den nächsten ehemaligen militärischen Kriegsflugplätzen. Auch das Restaurant von unserem Baschi flitzte an uns an der rechten Seite vorbei. Infolge häufiger Baustellen verspäteten wir uns bei unserem Mittagessen, was jetzt zur Folge hatte, dass Tanja mehr Arbeit bekam. Kaffee, Kuchen, Bier etc. Angelo rief unserem Zwischenziel, der Weinkellerei «Sunnustrahl» in Varen an, dass wir uns etwas verspäteten. Dort angekommen, nahmen wir unser wohlverdientes Mittagessen, ein echtes Walliser Raclette ein. Die Inhaber Kuonen Bernhard und Alice bewirteten uns sehr grosszügig, so gab es immer wieder einen neuen Teller mit Raclette, Gürkli, eingelegte Zwiebeln, Tomaten und nicht zu vergessen den feinen Roten, Rose oder Weisswein aus der eigenen Kellerei. Überaus gesättigt und in guter Stimmung sangen wir zum ersten Mal auf unserer Reise ein paar Lieder. Bernhard Kuonen erzählte uns, dass er mit seinem Familienbetrieb etwa 30 000 Liter Wein produziert und ihn auch selbst vermarktet. Natürlich haben einige von uns sich mit etwas Wein eingedeckt, der auch prompt und vorbildlich am anderen Morgen ins Hotel zu unserem Bus geliefert wurde. Nach einem kurzen, aber interessanten Rundgang durch den Keller verabschiedeten wir uns, und nahmen das letzte Stück Weg nach Brig unter unsere Reisebusräder.
Im «Hotel Good Night In» angekommen, bezogen wir speditiv, ja fast militärisch unsere Zimmer. Viele hatten noch kurz Zeit, um Brig mit einem feinen Trunke zu begrüssen. Um 18.11 Uhr hatten wir doch schon den nächsten Termin. Wir alle wollten unsere Dirigentin Alma mit einem Lied am Bahnhof überraschen. Was auch gelang, denn sie kam freudestrahlend den Perron hinunter und begrüsste uns alle. Die Erleichterung war zu spüren, war doch der Männerchor endlich komplett. Komplett heisst auch singbereit für unser kleines Konzert in Brig auf dem, wie kann es anders sein, wunderschönen Sebastiansplatz. Unter grossem Applaus verabschiedeten wir uns Richtung Hotel, um unser wohlverdientes Abendessen einzunehmen.
Im Untergeschoss des Hotels hatte es einen grossen, schönen, kühlen Speisesaal mit vielen Tischen. Wir kamen uns ziemlich verloren vor, brauchten wir doch nur 4 Tische. Das Menu bestand aus Salat, Kartoffelgratin mit einem Pouletschenkel und eine feine Glace zum Abschluss. Die Nacht mit fakultativem Ausgang war wie immer ohne Zimmerverlesen und wurde auch fleissig genutzt. Auch sangen wir nochmals inmitten einer grossen Gartenterrasse unter tosendem Applaus ein paar Lieder. Um Mitternacht war dann leider plötzlich Polizeistunde! Und alle Restaurants waren geschlossen. Was aber ein paar nimmermüde nicht hinderte, weiterzuziehen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass nur dank des geografischen Gedächtnisses eines Sängers der letzte Rest das Hotel überhaupt wiedergefunden hat.
Nach einer langen oder kurzen Nacht, es kommt auf die relative Sichtweise an, und einem ausführlichen, köstlichen Frühstück trafen wir uns um 09.30 Uhr für die Weiterfahrt nach Andermatt. Was ich an diesem Hotel auch noch bewunderte und es kurz erwähnen möchte, war, dass es auf den Etagen überall möglich war, an gekühlten Schränken, Getränke für zwei Franken zu entnehmen und diese auf Vertrauensbasis bei der Rezeption in einem Sparschwein zu bezahlen. Die Angestellten bezeugten auch, dass sie mit diesem Prinzip gute Erfahrungen machen.
Ein kurzer Zwischenstopp unweit von Brig beim Käse Walker, der den besten Raclette Käse führt, weit und breit. Zurück den Weg das Oberwallis hinauf nach Bellwald, wo es einen wunderschönen Zwischenstopp gab, ist doch dort eine Hängebrücke der Superlative die zwei Ortschaften Bellwald und Ernen verbindet. Die Brücke ist 280 Meter lang, 1,40 Meter breit und 92 Meter hoch. Somit ist sie die fünftgrösste Hängebrücke der Schweiz. Auch ist sie das ganze Jahr über für Fussgänger, Velo, und Rollstuhlfahrer offen.
Weiter ging die Reise nach Gletsch und dann über den Furka. Viele Sänger und Sängerinnen konnten noch berichten wie weit der Gletscher früher noch den Berg hinunterkam. Von diesem Gletscher war und ist leider nichts mehr zu sehen. Auf der Passhöhe angekommen, gab es einen kurzen Halt um, sie erraten es sicher, das wunderschöne Bergpanorama zu geniessen. Die Fahrt nach Realp war dann von vielen Stopps geprägt, ist die Passtrasse doch recht schmal und das Kreuzen der Fahrzeuge sehr schwierig, doch unser Angelo meisterte diese Aufgabe mit Bravour. Ich kann meine Bewunderung für diese Meisterleistung nicht verbergen und sie wurde auch von den anderen mit Applaus gewürdigt. Von Realp nach Andermatt ging es dann zügig ohne besondere Vorkommnisse.
In Andermatt, auf 1447 m.ü.M gelegen, hatten wir einen Aufenthalt, der für ein Mittagessen und einen kurzen Bummel genutzt wurde. Natürlich hatten wir auch an diesem Tag wunderschönes Wetter.
Nach dem Aufenthalt im «Bernhard Russi-Dorf» ging die Reise weiter in die geschichtsträchtige Schöllenenschlucht hinunter nach Altdorf, der Axenstrasse entlang nach Brunnen-Seewen im Kanton Schwyz. Auf unserer letzten Etappe, die noch eine Raucherpause beim Hochmoor in Altmatt bei Rothenthurm beinhaltete, erreichte uns eine Beschwerde von Seiten des Buspersonals. Ich zitiere die liebe Hostess Tanja: «Ihr sind doch en Männerchor und händ ihm Bus no keis einzigs Lied gsunge!» Das traf unseren Stolz dann schon ein wenig und schneller als ein Revolverheld, zückten wir unser rotes Singbüchlein und frönten dem Gesang, der nur noch von ein paar schönen abschliessenden Worten von unserem Reiseleiter unterbrochen wurde, bis wir zuhause in Schänis punkt 16.30 Uhr ankamen. So stand es auch auf dem Reiseprogramm, also pünktlich wie eine Schweizeruhr beendeten wir unser Abenteuer. Nicht alle, ein paar Reisende, die noch Energie hatten, beendeten die Reise noch im Bären. Ob da auch noch gesungen wurde, und wie lange es dann noch gedauert hat, bis der letzte dann auch noch den Weg nach Hause gefunden hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
PS: Wenn Du auch mal so eine Reise mit dem Männerchor Schänis mitmachen möchtest und eine Frau bist, dann sende einfach deinen Mann oder Freund am Dienstagabend um 8 Uhr zu uns in die Probe. Wenn Du ein Mann bist, komm einfach am besten selbst zur selben, und schon bist Du bei uns dabei. Natürlich nicht nur an der Reise, sondern auch an unseren diversen Auftritten und Anlässen. Wir freuen uns auf Dich.
Liebe Grüsse
Der schreibende Felix und der fotografierende Peter
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